Psychometrische Effekte von Farbgebung

Autor(en)
Georg Gittler, Martin Arendasy
Abstrakt

Digitale Testmodifikationen und -adaptationen sind infolge fortschreitender Computertechnologie immer einfacher durchzuführen. Dies wirft unter dem Aspekt der Qualitätskontrolle psychologischer Tests die Frage nach «psychometrischer Äquivalenz» von Original und Modifikation auf. In der vorliegenden Studie wurde der Effekt musterspezifischer Farbgebung bei Würfelaufgaben des Typs 3DWim Rahmen der IRT untersucht. Dazu sind verschiedene Testversionen (Farbversion, Schwarz/Weiß-Version und eine Linkversion mit Farb- und Schwarz/Weiß-Aufgaben) insgesamt 446 Personen vorgelegt worden. Die hypothesengeleiteten Datenanalysen, die mittels Rasch-Modell und dem linearen logistischen Testmodell (LLTM) vorgenommen wurden, ergaben weder qualitative (dimensionale) noch quantitative Unterschiede (im Sinne eines Farbeffekts). IRT-basierte sowie klassisch-statistische Kontrollanalysen bestätigen die Resultate. Diese Ergebnisse decken sich nicht mit den ursprünglichen Erwartungen der Autoren und sprechen somit einerseits für die Bedeutung derartiger Qualitätskontrollen bei psychologischen Tests und andererseits für die Robustheit des im Raumvorstellungstest 3DW verwendeten Aufgabentyps.Die gewählte Vorgangsweise kann als paradigmatisch für die probabilistische Analyse der Messäquivalenz von Rasch-homogenen Skalen betrachtet werden.

Schlüsselwörter: IRT, Rasch-Modell, LLTM, Psychometrie, Raumvorstellung, Test, Messäquivalenz, Farbe

Organisation(en)
Journal
Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie
Band
24
Seiten
23-31
Anzahl der Seiten
9
ISSN
0170-1789
Publikationsdatum
2003
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
5010 Psychologie
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/f360828e-92c1-4fec-8032-aca8faa01fab